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Spielzeug & Hobby
Marionette »Peppi«. Linie 2 (detailliertes Replikat)

Erschienen: Hausach: Schmiders Marionettentheater, 1974
Reihentitel: Schmiders Marionettentheater präsentiert Augsburger Puppenkiste
Umfang/Format: Höhe der Puppe: ca. 33 cm (mit Hut ca. 40 cm)

© Augsburger Puppenkiste. Walter Oehmichens Marionettentheater

Neupreis: ca. 300 DM

Anmerkung:
Bei dieser Marionette handelt es sich um ein Replikat der Figur Peppi aus der Sandmännchen-Serie Beppo und Peppi. Gefertigt wurde die Puppe aber nicht, wie man annehmen würde, von Hannelore Marschall oder der Puppenkiste im Allgemeinen.
Die Kopie entstand nämlich nicht als Einzelanfertigung, sondern als Merchandisingprodukt in Serie - jedoch stark limitiert.
In der zweiten Hälfte der 60er Jahre sorgte der Marketing-Fachmann Gernot Ibs dafür, dass die Augsburger Puppenkiste in großem Umfang vermarktet wurde. Bis in die Mitte der 70er Jahre erfolgte durch seine Vermittung die Publikation von Spielzeugen, Schulblöcken und Bilderbüchern mit Motiven aus Produktionen der Puppenkiste. Auch die Kaba-Kakao-Werbekampagne mit dem Löwen folgte aus Ibs' Arbeit - und manches mehr, wie z.B. Schokoladenpapiere mit Zeichnungen von Marionetten darauf.
1967 wurde die Puppenkiste so auch zum Lizenzgeber für Marionetten aus der Fertigung der Firma Schmider, die bereits für ihre kindgerechten Spielzeugmarionetten bekannt war.
Unter Verwendung der Marke Augsburger Puppenkiste bot Schmider in den Folgejahren zwei unterschiedliche Produktlinien in unterschiedlichen Preiskategorien an. Die erste (günstige) Linie wurde von 35 bis 45 cm hohen Figuren verschiedener Preisklassen gebildet, die aus Holz gefertigt wurden und Figuren der Puppenkiste rudimentär nachgebildet waren. Die Gesichter und Hände waren reine Schmider-Erzeugnisse, deren Aussehen stilistisch keinesfalls mit Figuren der Puppenkiste zu verwechseln war. Erst durch die Kostümgestaltung entstand der Bezug zum jeweiligen Vorbild aus Augsburg, der auf der Verpackung durch Nennung des Figurennamens und Verwendung des Logos der Puppenkiste ausgewiesen wurde.
Die zweite Linie hob sich preislich wie auch qualitativ von der ersten ab. Hier wurden Abdrücke von Schnitzarbeiten Hannelore Marschalls in Silikon angefertigt. Mit den so erzeugten Negativen wurden die Köpfe, Hände und Füße in Kunststoff nachgegossen. Dabei wurde jedes Detail bis hin zum Holzschnitt originalgetreu repliziert. Eine Handbemalung sorgte zudem für den authentischen Eindruck einer Puppenkiste-Figur. So entstanden also leicht mit dem Original zu verwechselnde Replikate gleicher Größe und Form. Der Unterschied lag lediglich in der Körpermechanik, die der kindlichen Zielgruppe angepasst vereinfacht war. So gab es zum Beispiel keine Handgelenke. Die Hände mitsamt dem Unterarm waren zwar ein exaktes Replikat der Originalteile aus Augsburg, aber Hand und Unterarm waren nicht durch Leder verbunden sondern im einem Stück gegossen. Zudem hingen die Figuren beider Linien über nur sieben Fäden (keine Schulteraufhängung) führbar an simplen Spielkreuzen.
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