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Blu-ray Disc/DVD
Urmel aus dem Eis. Platin Edition

Erschienen: Burgrieden: S.A.D. Home Entertainment, 2012
Datum: 07.09.2012
Ausgabe: Neuausgabe
Umfang/Format: 1xBlu-ray Disc + 2xDVD-9
Bitrate: Blu-ray Disc: dynamisch ca. 8-31 Mbps; DVD 1: HF: 4,56 Mbps, BM: 5,56-8,91 Mbps; DVD 2: HF: 4,58 Mbps, BM: 6,53 Mbps
EAN: 4260169151128
Enthält: Böttger, Matthias: Urmel aus dem Eis . Eine Geschichte einer Geschichte. Burgrieden: S.A.D. Home Entertainment, 2012. [Sachbuch/Fachliteratur]

Inhalt:
Blu-ray: Urmel aus dem Eis - Folge 1-4 von 1969 - Restauriert und Digitalisiert in HD
DVD 1: Urmel aus dem Eis - Folge 1-4 von 1969 - Restauriert und Digitalisiert
DVD 2: Urmel spielt im Schloss - Folge 1-4 von 1974 - Restauriert und Digitalisiert
Bonusmaterial:
DVD 1 "Urmel aus dem Eis":
- Trailer Augsburger Puppenkiste
- Urmel-Lied-Mix - Musikvideo Dolls United von 1994
- Making of Urmel aus dem Eis aus "Ich wünsch mir was - Folge 14" von 1969
- Urmel in "Zum Blauen Bock - Teil 104" (hr 1969)
- Max Kruse-Kurzportrait (hr 1998)
- Urmel & Co. zu Gast bei Ernst Hilbich & Helga Feddersen aus "Ach du dickes Ei - Folge 11" (hr 1977)
DVD 2 "Urmel spielt im Schloss":
- Dokumentation "Jim Knopf, Urmel & Co. - 40 Jahre Augsburger Puppenkiste im Hessischen Rundfunk" (hr 1994)


Abgerundet wird das Set durch ein 52seitiges von Matthias verfasstes Booklet über die Dreharbeiten, Mitwirkenden und Hintergründe der Serien mit zahlreichen Fotos und Reprints von Dokumenten, Briefen, Noten, Drehbuchseiten usw.

APK-Chronik-Kommentar:
Urmel aus dem Eis - Konservierung für ein digitales Zeitalter (CP - 27.09.2012)

Neue Maßstäbe sollen die Platin-Editionen setzen, so zumindest die Ankündigung der S.A.D. Home Entertainment. Ein durchaus hehres Ziel für ein Unternehmen, für das der Blu-ray-Bereich noch völliges Neuland darstellt. Wie das Urmel-Ei wollte der Hessische Rundfunk mit der digitalen Neuabtastung in einer Auflösung von 2K den Kult-Mehrteiler in HD-Qualität für spätere Generationen konservieren.

Blu-ray Disc:
Nachdem die Ausspielung des neu abgetasteten und restaurierten Materials bereits in der Urmel Gold-Edition aus dem Jahr 2007 überzeugen konnte und großes Sehvergnügen bereitete, durfte man viel von der hochauflösenden Ausspielung auf BluRay-Disc erwarten und diese Erwartungen werden auch durchaus nicht enttäuscht. Das Bild verfügt über eine traumhafte dynamische Bitrate mit Sptitzenwerten von über 30 Mbps und wartet mit Schärfe, Farbbrillianz und Detailreichtum auf. Sehr lobenswert ist dabei auch die sehr natürlich wirkende Farbgestaltung, die vor allem bei DVDs anderer Stücke der Puppenkiste schon des Öfteren zu bemängeln war.
Auf die eher misslungene Dolby Surround 5.1 Abmischung des Originaltons, welche für die Gold-Edtion angefertigt worden war, hat man hier verzichtet und stattdessen eine Spur mit Dual-Mono angelegt. Diese wird der Sache deutlich besser gerecht, ist überaus rauscharm und klar.
Ganz fehlerfrei sind Bild und Ton allerdings nicht. Direkt im Vorspann der ersten Folge, während der Einblendung des "Max Kruse"-Inserts, findet ein leichter Bildsprung statt, der bei früheren Releases nicht auftrat. In den dunklen Nachtszene der dritten Folge treten zwischen 1:14:57 und 1:20:38 deutliche wahrnehmbare Helligkeitsschwankungen auf. Zudem wurde ein Bildfehler in der 4. Folge, der vermutlich im Zuge der digitalen Abtastung entstand, nicht nachträglich behoben. Dieser äußert sich darin, dass beim Schnitt an der Stelle 1:38:03 der Frame direkt vor dem Schnitt etwas zu hoch, der Frame direkt danach etwas zu tief sitzt.
Obwohl oder teilweise vielleicht gerade weil eine Neueinrichtung der Tonspur stattfand, sind auch akustisch einige Mängel festzustellen: an zahlreichen Stellen fehlen Bruchteile von Worten, z.B. am Ende des Wortes "Vorsichtig!" an (0:19:46) oder in Folge 2 beim Wort "heraus" (0:31:47). Des Weiteren gibt es einige dumpfe Stellen im Ton: in Folge 1 zu Beginn des Satzes "Du musst dir halt auch so eine Muschel suchen" bei 0:11:35 und während des Liedes "Heia Safari" in Folge 2 bei 0:36:06. Auch die bereits bei diversen Releases auftretende Tontrübung im Abspann der letzten Folge (1:55:20), wenn man im Grunde schon meint, jetzt könne nichts mehr schief gehen, wurde nicht beseitigt.

DVD "Urmel aus dem Eis":
Die DVD "Urmel aus dem Eis" beruht nicht auf dem Master der seit 2008 erschienen Einzelausgaben, sondern enthält vielmehr eine komprimierte Fassung der Blu-ray-Version. Dies hat zur Folge, dass auch hier die oben beschriebenen Mängel auftreten. Es stellt sich allerdings die Frage, warum das Datenmaterial erneut dermaßen stark zusammengestaucht wurde und die Bitrate des Mehrteilers mit 4,56 Mbps somit durchschnittlich unterhalb der des Bonusmaterials liegt. Diese Tatsache ist auf zweierlei Gründe zurückzuführen: einerseits auf die Fülle an Bonusmaterial auf der Scheibe und zudem auf die nicht vollständige Nutzung des Speicherplatzes der DVD-9, die in diesem Fall nur mit 7,14 GB belegt ist und somit für noch gut ein weiters Gigabyte Platz böte. Überdies sind die Episoden nicht mit Kapitelmarkierungen ausgestattet, was eine Navigation innerhalb einer Folge erschwert.

DVD "Urmel spielt im Schloss":
Das Material des Hauptfilms dieser DVD ist identisch mit der Neuauflage aus dem Jahr 2008. Das Bild dieser Disc verfügt somit erneut über hervorragende Schärfe, ausgezeichnete Farben und ist beinahe vollständig von Schmutz befreit. Allerdings sind auch hier ein paar Schwachstellen auszumachen: An einigen Stellen finden sich schmale horizontale Helligkeitsstreifen u. a. in Folge 1 bei der Laufzeit 0:01:01, in Folge 2 bei 0:15:03 und in Folge 4 bei 0:03:07. In der letzten Folge ist an der Stelle 0:10:31 ein einzelner Frame stärker durch einen gelben Fleck verschmutzt, der durch eine Einzelbildretusche hätte beseitigt werden können. In Folge 3 ist bei 0:11:15 mitten in der Szene ein leichter Bildsprung festzustellen, der sich jedoch nicht akustisch auswirkt.
Der Ton gibt keinerlei Grund zu Beanstandung, die Baumhausszene in Folge 3 mit der altbekannten Ton-/Bildasynchronität verfügt über die angeglichene Tonspur, sprich zu Beginn werden zwei Sekunden Ton der vorherigen Szene wiederholt (Schuss und kurze Melodiesequenz), die letzten Sekunden des Tons liegen bereits über dem Bild der nächsten Szene.
Auch hier sind keine Kapitelmarkierungen innerhalb der einzelnen Folgen vorhanden und die Bitrate des Hauptfilms liegt mit durchschnittlich 4,58 Mbps bei nicht voller Auslastung des Speichervolumens unter jener des Bonusprogramms.

Bonusmaterial:
Mit Zusatzmaterial wurde für dieses Set nicht gegeizt und so enthalten die beiden DVDs insgesamt acht Bonusfilme. Abgesehen vom Gastauftritt des Urmels und des Seeelefanten in der Sendung "Ach, Du Dickes Ei" aus Jahr 1977, in der auch Figuren anderer bekannter Puppentheater wie Speibl und Hurvinek oder der Hohensteiner Kasper zu sehen sind, handelt es sich jedoch um lauter Titel, die bereits mehrfach für andere DVD-Veröffentlichungen Verwendung fanden und somit für den fleißigen Sammler kaum von Reiz sind. Bei Clips wie dem "Trailer Augsburger Puppenkiste", welcher bereits auf den ersten vier DVDs mit Stücken der Augsburger Puppenkiste aus dem Jahr 2004 enthalten war, muss man sich fast schon wundern, warum nun gerade dieser Einzug in die Platin-Ausgabe gefunden hat, da er abgesehen von der sehr schlechten Bildqualität auch nicht sonderlich liebevoll zusammengestellt worden ist. Indessen ist es so, dass es durchaus noch unveröffentlichte Gastauftritte oder Dokumentationsausschnitte zu Urmel und Co. in den Archiven des Hessischen und Bayrischen Rundfunks gibt. Warum man sich allerdings nicht die Mühe gemacht hat, diese für eine solche Sonderedition zu bergen, bleibt schleierhaft.
Das 52seitige Booklet stellt die leise, aber eigentliche Krönung des Bonusmaterials dar. Die zahlreich darin enthaltenen Texte, Bilder, Briefe, Produktionsdokumente sowie Drehbuch- und Notenseiten lassen den Leser am Entstehungsprozess der Fernsehproduktion teilhaben und geben Einblick in die Biografie wichtiger Beteiligter. Dabei kommen selbst eingefleischte Puppenkiste-Fans voll auf ihre Kosten. Einziges Manko ist der nicht ganz optimale Druck des Heftchens, welcher sich besonders bei den Farbfotos auswirkt, die durchweg etwas zu dunkel sind.

Fazit: Alles in allem, lässt sich die "Urmel aus dem Eis Platin-Edition" als durchaus gelungen bezeichnen und bietet hochauflösendes Fernsehvergnügen. Die kleinen, aber leider nicht wenigen Makel in der Bild- und Tonqualität sowie das eher schwache Bonusmaterial lassen jedoch deutlich Luft nach oben, wenngleich mit Platin im Grunde doch die höchste Stufe an Edelmetallen erreicht ist.
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