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Bühne | 1960
Die Dreigroschenoper



Premiere:24.09.1960
Theatertext: Bertolt Brecht 1
Inszenierung: Walter Oehmichen
Puppenbau: Hannelore Marschall-Oehmichen
Kostüme: Rose Oehmichen
Bühnenbild: Ernst Josef Ammann
Musik: Kurt Weill
Musikal. Einrichtung: Hermann Kropatschek
Musikal. Leitung: Hermann Kropatschek
Musiker: Hermann Kropatschek (Elektronische Orgel)
Klaus Pawassar (Klavier)
Carl Ehrensberger (Klarinette, Gitarre, Saxophon)
Josef Ebert (Kontrabass)
Matthias Hungbauer (Schlagzeug)
Tontechnik: Hanns-Joachim Marschall
Inhaltsangabe:
Im Mittelpunkt der Dreigroschenoper steht der Londoner Straßenräuber und Geschäftsmann Macheath, genannt »Mackie Messer«. Sein Gegenspieler ist der Besitzer der Firma »Bettlers Freund«, Jonathan Jeremiah Peachum, der »Bettlerkönig«. Er beherrscht und kontrolliert die Ärmsten der Armen Londons und macht sie zu professionellen Bettlern mit gezieltem »Outfit«, »weil einem niemand sein eigenes Elend glaubt«.
Als Peachum erfährt, dass Macheath seine Tochter Polly zur linken Hand geheiratet hat, sieht der Bettlerkönig seine Existenz bedroht und zwingt den obersten Polizeichef Brown dazu, Macheath zu verhaften und an den Galgen zu bringen. Brown tut dies nur widerwillig, denn eigentlich arbeitet er Hand in Hand mit seinem ehemaligen Kriegskumpan Mackie, mit dem ihn bis heute eine innige Freundschaft verbindet. Geschützt durch die Loyalität seines Freundes versuchte Macheath bislang auf seine Weise (»Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.«) London zu beherrschen, doch diesmal hat der Hüter des Gesetzes keine Wahl. Macheath wird zwar von ihm gewarnt, kann jedoch nicht entkommen, und es sieht ganz so aus, als ginge Peachums Plan auf und Mackie Messer zum Galgen …

Informationen:
Die Einrichtung des Stücks für das Marionettentheater
Die Dreigroschenoper der Augsburger Puppenkiste ist ein Spiel in einem Vorspiel, zehn Szenen, acht Zwischenspielen und einem Nachspiel. Walter Oehmichen hielt sich bei seiner Umsetzung weitestgehend an die Vorlage Brechts – er strich lediglich zwei Lieder komplett (Die Ballade von der sexuellen Hörigkeit + Das Eifersuchtsduett), kürzte andere und ließ einige Textpassagen aus. Zudem verlegte er einige Lieder bzw. einzelne Strophen, um die Umbaupausen zwischen bzw. in den Szenen zu überbrücken.2
Auch zwei Figuren fielen dem Rotstift zum Opfer. Die Textpassagen des Jimmy und des Ede wurden in der Figur des Jimmy vereint. Dasselbe geschah mit den Texten des Walter und des Robert in der Rolle des Robert.3
Eine weitere Abweichung von der Vorlage Brechts bzw. Weills stellt die Form der Songeinlagen dar. Das Aufführungstonband enthielt lediglich die instrumentale Musik der Lieder, nicht aber die Texte.
Mit Ausnahme des gesprochenen Auftakts »Siehst du den Mond über Soho? … « von Pollys und Mackies Liebeslied in der 3. Szene des 1. Akts und des gesprochenen Auftakts »Ach, Mac, reiß mir nicht das Herz aus dem Leibe … « des Lieds Hübsch als es währte nach der 1. Szene des 2. Akts4 wurden sämtliche Lieder und gesprochenen Überleitungen live von Walter Oehmichen und Isolde Jeller / Anneliese Steiner als Bänkelsängerpaar vorgetragen.5

Hindernisse und Herausforderungen bei der Realisation
Schon in einem Interview für einen Zeitungsartikel im Januar 1957 äußerte Walter Oehmichen seinen Wunsch zeitnah Die Dreigroschenoper in der Augsburger Puppenkiste zu inszenieren. Die Vorbereitungen für das Stück wurden dann aber doch erst im Dezember 1959 begonnen und die erste Aufführung war für den 30. April 1960 um 20:00 Uhr vorgesehen. Die Veränderungen, die die Musikdarbietungen betrafen, hatten aber zur Folge, dass die Lizenzverhandlungen mit Lotte Lenja, der Witwe des 1950 verstorbenen Komponisten Kurt Weill, sehr lange dauerten und der Termin nicht gehalten werden konnte.
Lenja weigerte sich beharrlich, der Augsburger Puppenkiste die Verwendung der Musik zur Dreigroschenoper zu genehmigen. Als Oehmichen klar wurde, dass Lenja ihre Zustimmung nicht nur wegen seiner Umstrukturierung der Songeinlagen verwehrte, sondern auch weil sie verhindern wollte, dass das Stück wohlmöglich von einem Puppenspieler mit seiner vermeintlichen Dilettantenbühne verunstaltet würde, beauftagte er kurzerhand Ernst Ammann die Gestaltung und den Bau der Kulissen beschleunigt zu betreiben. Hannelore Marschall-Oehmichen und Rose Oehmichen sorgten zeitgleich dafür, dass der Bau der Puppen und deren Kostümierung schnellstmöglich abgeschlossen würde.
Im Mai 1960 kamen schließlich wiederholt die Fotografen Hans G. Meile und Christine Kurz ins Theater und fertigten eine Reihe eindrucksvoller Aufnahmen an, die umgehend in Form von Hochglanzabzügen an die Komponistenwitwe geschickt wurden. Diese bedankte sich am 19. des Monats mit einem Brief für die Fotos, zeigte sich begeistert und wies, nun aller Sorgen die Qualität der Inszenierung betreffend entledigt, den Verlag Universal Edition endlich an, die Genehmigung vertraglich zu regeln und zu erteilen.6 Doch damit war noch nicht die letzte Hürde genommen.
Als Walter Oehmichen begann seine Inszenierung der Dreigroschenoper umzusetzen, war Brecht auf westdeutschen Bühnen ein vergleichsweise wenig gespielter Autor. Brecht war in vielen Städten, so auch in Augsburg, infolge seiner bewussten Entscheidung, nach seiner Rückkehr aus dem Exil auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik zu leben und zu arbeiten, als Kommunist oder Bolschewik verschrien und daher auch posthum noch bei vielen Zeitgenossen in der Bundesrepublik Deutschland nicht gern gesehen.
Als nun die Inszenierung in der Augsburger Puppenkiste für Ende April angekündigt worden war, hatte dies großen Unmut in Augsburg erregt. Noch während Oehmichen mit Lotte Lenja verhandelt hatte, war man bereits aus offiziellen Kreisen der Stadt an ihn herangetreten und legte ihm dringend nahe, die Inszenierung fallen zu lassen. Zwar versuchte Oehmichen die Wogen zu glätten und den Stadtrat doch für sein Vorhaben zu gewinnen, doch der Versuch missglückte.
Walter Oehmichen hielt dennoch an seinem Plan fest und setzte die Premiere nach der Einigung mit Lenja für den 24. September 1960 neu an.7 Der Stadtrat entschied, diese Ankündigung mit einer Streichung städtischer Zuschüsse zu beantworten, was Oehmichen wiederum zu einer letzten Textänderung in seiner Aufführung bewegte.
Bei seinem Live-Vortrag der Ballade von den Prominenten, auch Salomon-Song genannt, wurden die Salomon-Strophe, die Cleopatra-Strophe und statt der Caesar-Strophe die 1938 von Brecht neu verfasste Brecht-Strophe gesungen:
»Ihr kennt den wissensdurstigen Brecht
Ihr sangt ihn allesamt.
Dann hat er euch zu oft gefragt
Woher der Reichen Reichtum stammt.
Da habt ihr ihn jäh aus dem Land gejagt.
Wie wissensdurstig war doch meiner Mutter Sohn?
Und sieh, da war es noch nicht Nacht,
Da sah die Welt die Folgen schon:
Sein Wissensdurst hatte ihn so weit gebracht –
Beneidenswert, wer frei davon!«
Außerdem verbannte Walter Oehmichen für die Vorstellungen der Dreigroschenoper in der Spielzeit 1960/1961 das Stadtwappen, die Zirbelnuss, aus dem Bühnenrahmen der Augsburger Puppenkiste und ersetzte es durch eine lachende und eine weinende Theatermaske.

Bühnenbild und Szenenfolge:
Für diese Inszenierung wurde etwa mittig zwischen der ersten Sitzreihe des Zuschauerraums und der Bühne ein Vorhang8 aus grobem Rupfen eingerichtet, der rundum mit Lichterketten geschmückt eine Jahrmarktsatmosphäre erzeugen sollte.
Bei Anheben des Spiels wurde dieser Vorhang nach links aufgezogen und gab den Blick frei auf die Puppenkiste, deren Deckel bereits geöffnet waren. Auch der Vorhang in der Kiste war bereits aufgezogen. Den Bühnenausschnitt füllte ein Moritatenbild, das bis zum Ende des Vorspiels die dahinter befindliche Szene verdeckte.
Davor standen während des Vorspiels die Bänkelsänger, zogen sich mit ihrer Drehorgel aber zu Beginn des 1. Akts vor den linken (aus Sicht des Publikums) geöffneten Kistendeckel zurück.
Vorspiel »Die Moritat von Mackie Messer« (nur 7 Strophen)
1. Akt, 1. Szene: Peachums Bettlergarderoben
-----beinhaltend:
---------------------»Der Morgenchoral des Peachum«
1. Zwischenspiel »Der Anstatt-dass-Song«
1. Akt, 2. Szene: Leerer Pferdestall
2. Zwischenspiel »Salomon-Song« (nur 3 Strophen)
1. Akt, 3. Szene: Möblierter Pferdestall
-----beinhaltend:
---------------------»Das Hochzeitslied für ärmere Leute«
---------------------»Die Seeräuber-Jenny«
---------------------»Der Kanonen-Song«
---------------------»Liebeslied«
3. Zwischenspiel »Barbara-Song (Da gibt's überhaupt nur: Nein)«
1. Akt, 4. Szene: Peachums Bettlergarderoben
4. Zwischenspiel »Erstes Dreigroschenfinale: Über die Unsicherheit menschlicher Verhältnisse«
2. Akt, 1. Szene: Möblierter Pferdestall
-----beinhaltend:
---------------------»Hübsch als es währte«
2. Akt, 2. Szene: Hurenhaus in Turnbridge
-----beinhaltend:
---------------------»Die Zuhälterballade« (nur 1 Strophe)
5. Zwischenspiel »Die Ballade vom angenehmen Leben« (nur 2 Strophen)
2. Akt, 3. Szene: Gefängnis in Old Bailey, ein Käfig
6. Zwischenspiel »Zweites Dreigroschenfinale: Denn wovon lebt der Mensch«
Pause
7. Zwischenspiel »Das Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens« (Strophe 1-3)
3. Akt, 1. Szene: Peachums Bettlergarderoben
8. Zwischenspiel »Das Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens« (Strophe 4)
3. Akt, 2. Szene: Ein Mädchenzimmer in Old Bailey
3. Akt, 3. Szene: Todeszelle und Gang zum Galgen
-----beinhaltend:
---------------------»Ballade, in der Macheath jedermann Abbitte leistet« (nur 1 Strophe)
---------------------»Schlusschoral: Verfolgt das Unrecht nicht zu sehr« (nur 1 Strophe)
Nachspiel »Drittes Dreigroschenfinale: Und die einen sind im Dunkel«
Figuren und Sprecher:
Der Bänkelsänger (Schauspieler)
Walter Oehmichen
Die Bänkelsängerin (Schauspielerin)
Isolde Jeller (1960-1961)
Anneliese Steiner (1963-1964)
Macheath, genannt »Mackie Messer«
Manfred Jenning
Jonathan Jeremiah Peachum, Besitzer der Firma »Bettlers Freund«
Walter Oehmichen
Celia Peachum, seine Frau
Rose Oehmichen
Polly Peachum, seine Tochter
Helen von Münchhofen
Jack »Tiger« Brown, oberster Polizeichef von London
Walter Schellemann
Lucy, seine Tochter
Margot Schellemann
Die Spelunken-Jenny
Barbara Gerlicher
Smith, ein Konstabler
Klaus M. Barner
Charles Filch
Max Bößl
Matthias, genannt Münz-Matthias
Hannes Kaetner
Jakob, genannt Hakenfinger-Jakob
Günter Knecht
Robert, genannt Säge-Robert9
Martin Borns
Jimmy II
Walter Oehmichen
Alte Hure, Dolly
Elly Pöhner
Junge Hure, Molly
Rosemarie Niebler
Hure, Betty
Margot Schellemann
weiterer Konstabler
Walter Schellemann
Pastor Kimball
Martin Borns
Produktionsdaten:
Dezember 1959: Beginn der vorbereitenden Arbeiten zum Stück
19.05.1960: Lotte Lenja erteilt ihre zu Zustimmung zur Verwendung der Musik
29.08.1960, 17:00 Uhr: Leseprobe
01.09.1960, 17:00 Uhr: Bandaufnahme
02.09.1960, 17:00 Uhr: Bandaufnahme
14.09.1960, 15:00 Uhr: Probe
19.09.1960, 09:30–15:00 Uhr: Probe
20.09.1960, 09:30 Uhr: Probe
21.09.1960, 09:30–15:00 Uhr: Probe
22.09.1960, 09:30–15:00 Uhr: Probe
23.09.1960, 09:30 Uhr: Probe
24.09.1960, 09:30–14:30 Uhr: Generalprobe
30.05.1961, 09:30 Uhr: Probe vor Wiederaufnahme
19.11.1963, 16:00–19:40 Uhr: Probe vor Wiederaufnahme
21.11.1963, 15:00 Uhr: Probe vor Wiederaufnahme
22.11.1963, 15:00 Uhr: Probe vor Wiederaufnahme
14.02.1964, 09:30–11:30 Uhr: Probe vor Wiederaufnahme
31.08.1964, 18:00–20:00 Uhr: Probe vor Wiederaufnahme


Vorspiel: Isolde Jeller und Walter Oehmichen singen: »Und der Haifisch, der hat Zähne, …«
[© Fotostudio Meile]

Vorspiel: »… Und die trägt er im Gesicht, …«
[© Fotostudio Meile]

Vorspiel: »… Und Schmul Meier bleibt verschwunden | Und so mancher reiche Mann, …«
[© Fotostudio Meile]

Vorspiel: »… Und das große Feuer in Soho: | Sieben Kinder und ein Greis – …«
[© Fotostudio Meile]

Vorspiel: »… Und die minderjährige Witwe, | Deren Namen jeder weiß, | Wachte auf und war geschändet – …«
[© Fotostudio Meile]

Vorspiel: »… Mackie, welches war dein Preis?«
[© Waltraut Paul]

Vorspiel: Das ist Mackie Messer.
[© Fotostudio Meile]

Vorspiel: Das ist Mackie Messer.
[© Fotostudio Meile]

Vorspiel: Das ist Mackie Messer.
[© Fotostudio Meile]

1.Akt, 1.Szene: Celia und Jonathan Jeremiah Peachum machen Charles Filch zu einem passablen und lizensierten Bettler.
[© Fotostudio Meile]

1.Akt, 2.Szene: Münz-Matthias, Säge-Robert und Hakenfinger-Jakob sorgen für die Möblierung des Pferdestalls, in dem Mackie seine Hochzeit mit Polly Peachum feiern möchte.
[© Waltraut Paul]

1.Akt, 3.Szene: Jimmy, Münz-Matthias, (dahinter) Säge-Robert und Hakenfinger-Jakob haben den Pferdestall möbliert.
[© Bayerischer Rundfunk, Screenshot]

1.Akt, 3.Szene: »… Soldaten wohnen | Auf den Kanonen | Vom Cap bis Couch Behar. …« – Jack 'Tiger' Brown und Macheath fühlen sich während des Kanonensongs in ihre Jugendjahre zurückversetzt und …
[© Fotostudio Meile]

1.Akt, 3.Szene: … Polly sieht den beiden amüsiert zu.
[© Fotostudio Meile]

1.Akt, 3.Szene: »Und jetzt muss das Gefühl auf seine Rechnung kommen. Der Mensch wird ja sonst zum Berufstier. Setz dich, Polly! «
[© Fotostudio Meile]

1.Akt, 3.Szene: »Siehst du den Mond über Soho?« – »Ich seh' ihn, Lieber.«
[© Fotostudio Meile]

3. Zwischenspiel: Durch ein kleines Lied deutet Polly ihren Eltern ihre Verheiratung mit dem Räuber Macheath an: »Einst glaubte ich, als ich noch unschuldig war, | Und das war ich einst grad so wie du, | Gewiss kommt auch zu mir einmal einer, | Und dann muss ich wissen, was ich tu. …«
[© Fotostudio Meile]

3. Zwischenspiel: » … Und wenn er Geld hat, | Und wenn er nett ist, | Und sein Kragen ist auch werktags rein, | Und wenn er weiß, was sich bei einer Dame schickt, | Dann sage ich ihm "Nein".«
[© Fotostudio Meile]

2.Akt, 1.Szene: »Ach, Mac, reiß mir nicht das Herz aus dem Leibe … Es hat so kurz gedauert, Mac.« …
[© Fotostudio Meile]

2.Akt, 1.Szene: … – »Hört es denn auf? … Die Liebe dauert oder dauert nicht | An dem oder jenem Ort.«
[© Fotostudio Meile]

2.Akt, 2.Szene: Drury Lane, abseits des Hurenhauses von Turnbridge wartet die Spelunken-Jenny
[© Waltraut Paul]

2.Akt, 2.Szene: Drury Lane, abseits des Hurenhauses – die Spelunken-Jenny verrät Mackie Messer an Konstabler Smith und seinen Kollegen
[© Fotostudio Meile]

2.Akt, 2.Szene: Drury Lane, abseits des Hurenhauses – die Spelunken-Jenny verrät Mackie Messer an Konstabler Smith und seinen Kollegen
[© Fotostudio Meile]

2.Akt, 3.Szene: Macheath würdigt seinen Freund Brown nach seiner Verhaftung keines Wortes.
[© Fotostudio Meile]

2.Akt, 3.Szene: Lucy Brown und Polly Peachum streiten vor Mackies Gefängniszelle über die Frage, welche von ihnen die älteren Rechte an ihrem Mann habe.
[© Fotostudio Meile]

2.Akt, 3.Szene: Lucy Brown und Polly Peachum streiten vor Mackies Gefängniszelle über die Frage, welche von ihnen die älteren Rechte an ihrem Mann habe, während zwei Konstabler den Galgen vorbereiten.
[© Fotostudio Meile]

3.Akt, 1.Szene: Brown muss erkennen, dass Peachum ihn mit einem Aufstand der Elenden erpressen kann.
[© Waltraut Paul]

3.Akt, 3.Szene: Begleitet von Konstabler Smith und Hochwürden Kimbal sowie den sorgenvollen Blicken seiner Frauen geht Macheath seinen letzten Gang.
[© Fotostudio Meile]

3.Akt, 3.Szene: »Ihr Menschenbrüder, die ihr nach uns lebt, | Lasst euer Herz nicht gegen uns verhärten | Und lacht nicht, wenn man uns zum Galgen hebt, | Ein dummes Lachen hinter euren Bärten. …«
[© Fotostudio Meile]

Mai 1960: Rose Oehmichen kleidet die Spelunken-Jenny ein, während die Hure Betty und Charles Filch bereits ihre Kostüme bekommen haben. (mit im Bild: zwei noch unbekleidete Prinzen für das Märchen Die zertanzten Schuhe)
[© Fotostudio Meile]
Bezüge zu anderen Produktionen:

Allgemeiner/ Informativer Bezug zu einer Fernsehproduktion
A) 1960: Münchener Abendschau #1686 – Marionettentheater Augsburg Dreigroschenoper
zeigt einen Ausschnitt aus dem Stück.
Archivmaterial:

Druckmedien (23)
  • 1)   Sachbuch/Fachliteratur | Arbeitsgemeinschaft für das Puppenspiel 1961-1964. Richard-Winzer-Archiv. Hamburger Puppenspiel-Informationen Ausgabe I/1961 bis I/1964. Hamburg: Arbeitsgemeinschaft für das Puppenspiel e.V., 1964
  • 2)   Sachbuch/Fachliteratur | Marschall, Hanns-Joachim (Hrsg.); Schweinberger, Willy (Hrsg.): Stars an Fäden. Das große Farbbuch über die weltberühmte Augsburger Puppenkiste. Augsburg: AWO-Werbung GmbH, 1985
  • 3)   Sachbuch/Fachliteratur | Augsburger Puppenkiste (Hrsg.); Geis, Christa Brigitte: 40 Jahre Augsburger Puppenkiste – Das Farbjournal zum Jubiläum. Ein herrliches Dokument über Augsburgs populärste Institution. Augsburg: Vindelica-Verlag, 1988
  • 4)   Sachbuch/Fachliteratur | Becker, Christa (Hrsg.); Geissler, Claus-Dieter (Hrsg.); Marschall, Klaus (Hrsg.); Missmahl, Steffen (Hrsg.); Scheerbaum, Peter (Hrsg.): 50 Jahre Augsburger Puppenkiste. Berlin: Rütten & Loening, 1997
  • 5)   Sachbuch/Fachliteratur | Strubel, Joseph »Sepp«; Wyszengrad, Silvio: projekt brecht mantel. Notate einer inszenierten Befragung. Nürnberg: Erma Verlagsgesellschaft mbH, 1998
  • 6)   Programmheft/Programmzettel | Die Dreigroschenoper. Städtische Bühnen Augsburg. Marionettentheater am Roten Tor. 1960
  • 7)   Zeitungsartikel | Speckner, Georg Joseph: Jubilare zwischen den Theaterkulissen. Hannes Schönfelder und Walter Oehmichenc können Bühnenjubiläen feiern. In: Schwäbische Landeszeitung vom 19. Januar 1957
  • 8)   Zeitungsartikel | Seyboth, Gertrud: Puppe Jenny sieht Lotte Lenya ähnlich. Bert Brechts Dreigroschenoper im Marionettentheater – Premiere am Samstag. In: Augsburger Allgemeine Zeitung vom 23. September 1960
  • 9)   Zeitungsartikel | Hepp, Dr. Fred: Im Augsburger Marionettentheater:. Die Dreigroschenoper an Fäden. In: Augsburger Allgemeine Zeitung vom 26. September 1960
  • 10)   Zeitungsartikel | Menthen, Günther: »Dreigroschenoper« als Puppenspiel. In: Kölnische Rundschau vom 28. September 1960
  • 11)   Zeitungsartikel | Carwin, Susanne: B. B. – ein Sohn Augsburgs. In: Deutsche Zeitung, Nr. 227 vom 29. September 1960, S. 12
  • 12)   Zeitungsartikel | Menthen, Günther: »Dreigroschenoper« als Puppenspiel. In: Frankfurter Rundschau vom 30. September 1960
  • 13)   Zeitungsartikel | Kramberg, K. H.: Marionettentheater: Die Dreigroschenoper. In: Süddeutsche Zeitung vom 1. Oktober 1960
  • 14)   Zeitungsartikel | Die Dreigroschenoper als Marionettentheater. In: Schwäbische Post vom 21. Januar 1961
  • 15)   Zeitungsartikel | Wissig, Dr. Heinz: Große Kunst kleiner Bühnen. 4. Deutsche Puppentheaterwoch in Mannheim / Gäste aus Basel und Dresden. In: Wiesbadener Tageblatt vom 13. Juni 1961, S. 10
  • 16)   Zeitungsartikel | Lethmair, Dr. Thea: Pionier in der Puppenkiste. Zum Tod des Bühnenbildners und Schauspielers Ernst Ammann. In: Augsburger Allgemeine Zeitung vom 0. Januar 1982
  • 17)   Zeitungsartikel | Knoller, Alois: Spielfrei, aber arbeitsam. Puppenkiste im ersten Halbjahr ausgebucht. In: Augsburger Allgemeine Zeitung, Nr. 130 vom 8. Juni 1995, S. 20
  • 18)   Zeitungsartikel | Die Kumpels aus der Kiste. Vier Marionetten der Augsburger Puppenkiste machen Station im Schwäbischen Handwerkermuseum. In: Augsburger Allgemeine Zeitung vom 4. Oktober 2023
  • 19)   Zeitschriftenartikel | Speckner, Georg Joseph: Macky Messer als Marionette. In: eine Stadt - Augsburg - Berichte über Kultur und Leben, Nr. 12, S. 23-24
  • 20)   Zeitschriftenartikel | Die Dreigroschenoper im Marionettentheater. In: Aufwärts, Jg. 14, Nr. 12, 1961, S. 9-11
  • 21)   Zeitschriftenartikel | Siedel, Pütz: Kleine Wichte – großer Spaß. In: Bild und Funk, Nr. 52, 26.12.1970–01.01.1971, S. 8–10
  • 22)   Zeitschriftenartikel | Posch, Ursula: Kater Mikesch und seine hölzernen Kumpel. Augsburgs 3500 Puppenkinder feiern Geburtstag .... In: Weltbild - Das Magazin für kritische Leser, Jg. 1973, Nr. 7, 1973, S. 36+37+39
  • Sonstiges (1)
  • 1)   Spielzeug & Hobby | Ersttagskarte Sonderstempel »50 Jahre Augsburger Puppenkiste«. Deutsche Post AG, 1998

  •    1 frei nach John Gays The Beggar's Opera unter Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann
       2 Der Salomon-Song wurde in die 2. Szene des 1. Akts vorverlegt, welche somit anschließend als 3. Szene des 1. Akts fortgesetzt wurde, weil die Möblierung des Pferdestalls auf der Marionettenbühne nicht im Verlauf der Szene durchgeführt werden konnte.
    Das kleine Lied Da gibt's überhaupt nur: Nein, durch das Polly ihren Eltern ihre Verheiratung andeutet (auch Barbara-Song genannt), wurde aus der 4. Szene des 1. Akts als Zwischenspiel vor dieselbe verlegt.
    Die Ballade vom angenehmen Leben wurde aus der 3. Szene des 2. Akts vor dieselbe verlegt.
    Die Strophen 1–3 von Das Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens aus der 1. Szene des 3. Akts wurden als Zwischenspiel vor dieser gesungen. Die 4. Strophe folgte als Zwischenspiel nach dieser Szene.

       3 Hierbei unterlief ein Fehler bei der Erstellung des Programmhefts. Im Stück wird die von Martin Borns gesprochene Figur zwar als Robert angesprochen, im Programmheft allerdings als Walter geführt.
       4 sie wurden vorab mit Helen von Münchhofen und Manfred Jenning als rythmisch gesprochener Dialog mit Musik aufgezeichnet
       5 Bei den meisten Liedern geschah dies bei geschlossenem Vorhang, so dass Schauspieler und Puppen selten gemeisam zu sehen waren.
    Nur beim Kanonen-Song in der 3. Szene des 1. Akts blieb der Vorhang geöffnet. Die Figuren überließen das Singen jedoch Walter Oehmichen und nahmen derweilen rittlings auf einem in die Szene rollenden Gefechtsrohr Platz.
    Außerdem kam für den Barbara-Song während des 3. Zwischenspiels die Polly-Puppe vor die Bühne auf die Drehorgel um diesen selbst zu singen. Die Bänkelsängerin lieh ihr dazu live die Stimme. Im Rest des Stücks wurde die Figur via Tonband von Schauspielerin Helen von Münchhofen gesprochen.

       6 In ihrem Brief bat Lotte Lenya nebenbei darum, eine Kopie der Jenny-Puppe als Andenken erhalten zu dürfen. Walter Oehmichen kam dieser Bitte gern nach und überreichte Lenya die Marionette am 26. Juli 1960 in Frankfurt, wo Lenya Gast einer Radiosendung des Hessischen Rundfunks mit Theodor Adorno war.
       7 Sie fiel damit in eine infolge privater Initiative veranstaltete Brecht-Woche, in deren Verlauf u. a. eine ebenso privat finanzierte Gedenktafel am Geburtshaus Brechts angebracht und ein Rezitationsabend mit Therese Giese und Peter Lühr veranstaltet wurde, für den Walter Oehmichen seinen Theatersaal am 23. September 1960 zur Verfügung stellte.
       8 Dieser Vorhang stellte optisch eine Hommage an einen Brechtvorhang dar, erfüllte aber nicht die übliche Funktion eines solchen. – Als Brechtvorhang wird ein einseitiger Halbvorhang im Theater bezeichnet, der meist Teil der Szenerie ist und – je nach Bedarf – einzelne Teile des Bühnenbilds verhüllt, freigibt oder Szenenbilder auf Simultanbühnen voneinander trennt. In der Augsburger Puppenkiste öffnete sich der Vorhang hingegen nur bei Anheben des Spiels und blieb danach ohne Funktion. Für Umbaupausen kam der Bühnenvorhang zum Einsatz.
       9 im Programmheft »Walter« genannt
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