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Bühne | 1954
Der Sängerkrieg der Heidehasen



Premiere:27.03.1954
Dialogbuch: James Krüss 1
Inszenierung: Walter Oehmichen 2
Puppenbau: Hannelore Oehmichen
Kostüme: Rose Oehmichen
Bühnenbild: Carlo Schellemann
Musik: Rolf Alexander Wilhelm
Inhaltsangabe:
Jedes Jahr, so ist es Sitte im Hasenreich, findet in Obereidorf der große Sängerkrieg der Heidehasen statt. In diesem Jahr winkt dem Gewinner jedoch ein ganz besonderer Preis. Die Hand der Tochter von Hasenkönig Lamprecht VII. und somit die Thronfolge.
Auch der junge Hase Lodengrün will sein Glück versuchen und lässt daher seine Stimme von Direktor Wackelohr, seines Zeichens Vorsitzender des Hasenmusikvereins, und dem Herrn Gesangsminister prüfen. Recht schnell erkennen die beiden, dass Lodengrün Aussichten auf den Sieg hat, und das passt ihnen gar nicht. Der ebenso einflussreiche wie verschlage Minister plant nämlich den Wettstreit zugunsten des Direktors Wackelohr zu entscheiden, da dieser ihm 100 000 Taler für diesen Dienst versprochen hat.
Fest steht für die beiden, dass Lodengrün erst gar nicht zum Sängerkrieg erscheinen darf. Kurzerhand verstellen sie seine Uhr, und tatsächlich verschläft Lodengrün beinahe den Sängerkrieg. Viel zu spät und völlig unvorbereitet macht er sich aber trotzdem auf den Weg zum Austragungsort …

Informationen:
Nachdem an dieser Stelle lange Zeit3 berichtet wurde, dass Der Sängerkrieg der Heidehasen seine Erstaufführung gemeinsam mit dem Stück Zäpfel Kern im Spielzeugland als Doppelvorstellung erfuhr, dann aber bei Einsicht der Skripte klar wurde, dass es sich bei den Stücken keineswegs um Aufführungen von nur je einer halben Stunde gehandelt hat, ließ sich am 23.04.2007 das bis dato unbekannte Premierendatum mit Hilfe der Augsburger Allgemeinen Zeitung feststellen.

Bühnenbild und Szenenfolge:
Walter Oehmichen inszenierte Der Sängerkrieg der Heidehasen in 5 Bildern und einem kurzen Vorspiel auf dem Proszenium. Zwischen den Szenen überbrückte ein Drehorgelsängerhasenpaar mit Overtüren die Umbaupausen. Die beiden Hasen wurden, fest verbunden mit ihrer Drehorgel und der Moritatentafel, am linken Kistendeckel angebracht. Die Kistendeckel standen folglich von Anfang an offen, so dass zum Anheben des Spiels nur die Vorhänge aufgezogen werden mussten.
Vorspiel: Einleitung durch Drehorgelsänger4, dann Herold auf dem Proszenium
Überleitung durch die Drehorgelsänger5
1. Bild: Im Ministerium für Hasengesang (Zimmer bei Wackelohr)
Überleitung durch die Drehorgelsänger6
2. Bild: Vor und im Bau der Lodengrüns
Überleitung durch die Drehorgelsänger7
3. Bild: Auf der Festwiese (zunächst Bühne leer, dann kommen Festzug, Volk etc.)
Überleitung durch die Drehorgelsänger8
4. Bild: Bau der Lodengrüns und unterwegs zur Festwiese
Überleitung durch die Drehorgelsänger9
5. Bild: Festwiese10
Figuren und Sprecher:
Die Angaben zu den Live-Aufführungen erfolgen auf Grundlage handschriftlicher Notizen in einem Skript (bestätigt und ergänzt von Margot Schellemann) und dem Tonband, von dem Musiken, Lieder und Geräusche zugespielt wurden.
Bei den Bandaufnahmen im Jahr 1960 wurden nur die Dialoge neu aufgezeichnet. Die Musiken, Lieder und Geräusche wurden aus dem Zuspielband von 1954 eingemischt.
Live-Besetzung von 1954Aufnahme von 1960
Lamprecht VII., König der Hasen und Karnickel
Walter Schellemann
Walter Schellemann
Die Prinzessin des Hasenreiches
Hannelore Oehmichen
Hannelore Marschall-Oehmichen
Der Minister für Hasengesang
Hanns-Joachim Marschall
Günter Knecht
Direktor Wackelohr
Walter Oehmichen
Walter Oehmichen
Lodengrün, ein junger Hase
Manfred Jenning
Manfred Jenning
Frau Lodengrün, seine Mutter
Rose Oehmichen
Rose Oehmichen
Karline, eine Häsin
Margot Kratzsch
Margot Schellemann
Männe, ihr Gatte
Walter Schellemann
Walter Schellemann
Otto Lampe
Hanns-Joachim Marschall
Hanns-Joachim Marschall
Hyazinth Löffelstein
Max Bößl
Max Bößl
Büttel
Manfred Jenning
Manfred Jenning
Drehorgelsänger 1
Walter Oehmichen
Walter Oehmichen
Drehorgelsänger 2
Hanns-Joachim Marschall
Hanns-Joachim Marschall
Der Rabe Richard
Ernst Josef Ammann
Walter Oehmichen (Text)
Ernst Josef Ammann (Gesang)
Die Schnecke Emma
Margot Kratzsch
Margot Schellemann
Der Igel Fridolin
Max Bößl
Max Bößl
Eine Musikkapelle
(stumm)
(stumm)
Produktionsdaten:
18.03.1954, 09:30 Uhr: Einfädeln
19.03.1954, 16:00 Uhr: Probe
22.03.1954, 09:30 Uhr: Probe
22.03.1954, 14:00 Uhr: Bandaufnahme
23.03.1954, 09:30 Uhr: Probe
23.03.1954, 15:00 Uhr: Probe
24.03.1954, 09:30 Uhr: Probe
25.03.1954, 09:30 Uhr: Probe
25.03.1954, 17:00 Uhr: Probe
26.03.1954, 09:30 Uhr: Probe
26.03.1954, 16:00 Uhr: Probe
27.03.1954, 11:30 Uhr: Probe

29.03.1955, 16:00 Uhr: Probe vor Wiederaufnahme

24.03.1956, 09:30–11:30 Uhr: Probe vor Wiederaufnahme

04.04.1960, 18:30 Uhr: Bandaufnahme
07.04.1960, 17:00 Uhr: Bandaufnahme
11.04.1960, 15:00 Uhr: Probe
14.04.1960, 09:30 Uhr: Probe
16.04.1960, 09:30 Uhr: Probe


Der Moritatensänger und seine Gattin
[© Fotostudio Meile]

Direktor Wackelohr (r.) und der Minister für Hasengesang
[© Fotostudio Meile]

Lodengrün, die Schnecke Emma, der Rabe Richard und der Igel Fridolin
[© Fotostudio Meile]

Kritiken/ Pressestimmen:
Der Sängerkrieg der Heidehasen
Rührend heitere Osterhasen-Romantik für kindliche Gemüter aller Alterstufen! Es ist ja viel schwieriger als man meinen möchte, alle kindlichen Gefühlswerte auszuspielen und doch tapfer am Kitsch vorbeizusteuern. Hier gelang's auf vorbildliche Weise. Die Idee zu diesem reizend-harmlosen Osterhasen-»Tannhäuser« kam von einem Hörspiel des Bayerischen Rundfunks. Markus Polder hat daraus ein Spiel für Marionetten gemacht, dem wir dank Walter Oehmichens liebevoller und witzig einfallsreicher Inszenierung einen Großerfolg prophezeien. Ein Augenschmaus sind Hannelore Oehmichens zauberhafte Hasen-Physiognomien, Rose Oehmichens frühlingsbunte »Modellkostüme« und Carlo Schellemanns wonniges Bühnenbild. (Für den Roll-Vorhang hätte er sich vielleicht noch etwas Hübscheres einfallen lassen können.) Dem optischen Plaisir steht das akustische nicht nach. Rolf Wilhelms Musik macht dem Ohr ebensoviel Vergnügen wie die glücklich erdachte Bilderbuch-Pracht dem Auge.
Ein Sonderlob dem Samba-singenden Löffelstein und dem Blumen-blasenden Klarinettisten. Dass es nun schon Fernsehen gibt: diesmal freut man sich darüber. Denn die »Heidehasen«, die in Frankfurt schon avisiert sind, verdienen es wirklich, auch über den Fernsehfunk gehört und gesehen zu werden. Sie verbreiten Freude!
(Kritik der Schwäbischen Landeszeitung vom Dienstag, 30. März 1954)
Bezüge zu anderen Produktionen:

Ältere und jüngere Inszenierungen dieser Bühnentextfassung
A) 1970: Der Sängerkrieg der Heidehasen

Wurde verfilmt als
A) 1954: Der Sängerkrieg der Heidehasen
B) 1956: Der Sängerkrieg der Heidehasen

   1 Die von James Krüss als Hörspiel erdachte Geschichte erschien erstmals 1952 als Hörspiel unter dem Pseudonym Markus Polder, weshalb dieser Name auch im Programmheft der Augsburger Puppenkiste angegeben wurde.
   2 Da eine Buchpublikation sowie Bühnenbearbeitungen erst Jahrzehnte später erschienen, inszenierte Walter Oehmichen das Stück auf Basis des Hörspielmanuskriptes, das ihm Krüss zur Verfügung stellte. Das Dialogbuch war nicht in verschiedene Szenenbilder unterteilt und wies natürlich keine Bühnenregieanweisungen auf, da beides für ein Hörspiel unnötig war. Oehmichen ergänzte diese Angaben daher handschriftlich.
   3 aufgrund einer zweideutigen Angabe im 1973 von Hannelore Marschall-Oehmichen angelegten Spielzeitalbum der Augsburger Puppenkiste
   4 4 Strophen
   5 5 oder 6 Strophen (abweichende Strichfassungen)
   6 4 Strophen
   7 3 Strophen
   8 3 Strophen
   9 3 Strophen
   10 zum Ende der Szene wird auch die Vorbühne beleuchtet, so dass parallel zu einem Tänzchen auf der Bühne die letzten vier Strophen der Moritat gesungen werden können
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