Film & Fernsehen | 1972
Natur und Technik – Ein Magazin für Kinder (1)
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Erstausstrahlung: | |
Do., 19.10.1972 17:05–17:30 Uhr
Deutsches Fernsehen |
Gesamtlaufzeit (PAL): | | 23′40″ |
Bild: | | 4:3 in Farbe |
Konservierung: | | Umkehr-Film 16mm zzgl. Magnetfilm 16mm (reines Tonband) Vollständig erhalten |
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Drehbuch: | |
Manfred Jenning Joseph »Sepp« Strubel |
Regie: | |
Joseph »Sepp« Strubel |
Wissenschaftliche Beratung: | |
Prof. Dr. Ernst Waldemar Bauer |
Puppenspieler: | |
Hanns-Joachim Marschall (Dali-Typ) Sylvia Witschel (Einstein-Typ) |
Trick: | |
Studio-TV-Film GmbH |
Musik: | |
Hermann Amann |
Ton: | |
Hans Schubert |
Kamera: | |
Manfred Treutel |
Filmschnitt: | |
Monika Weiss |
Aufnahmeleitung: | |
Justus Scheu |
Redaktion: | |
Harald Schäfer |
Produktionsleitung: | |
Heinz Niemczik |
Produktion: | |
Hessischer Rundfunk |
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Inhaltsangabe:Zwei kleine Kerle sind in der Welt unterwegs und gemeinsam mit ihnen können Kinder vieles lernen, denn sie befassen sich auf unterhaltsame Weise mit wissenschaftlichen Themen aus den Bereichen Natur und Technik.
Informationen:Natur und Technik wurde 1972 von
Manfred Jenning erdacht. Das von ihm verfasste Drehbuch zur ersten Folge wurde unter Regie von
Sepp Strubel realisiert. Für die in den Folgejahren produzierten 17 Folgen übertrug der
HR Strubel jedoch auch die Autorenschaft, so dass
Jenning nur noch als Sprecher beteiligt war.
Dr. Ernst Waldemar Bauer stand beiden Autoren als wissenschaftlicher Berater zur Seite.
In
Jennings Drehbuch zu dieser Folge blieben die beiden Figuren noch namenlos (sie wurden lediglich als »Dali-Typ« und »Einstein-Typ« beschrieben). Erst in den später von
Strubel verfassten Folgen wurden sie als »Denk« und »Dachte« benannt.
Der spätere Denk erhielt nicht nur einen gezwirbelten schwarzen Schnurrbart nach dem Vorbild des
Salvador Dalí, er wurde auch als Vertreter des Surrealismus konzipiert – weshalb sich sein Körper in dieser ersten Folge ausdehnen kann.
Neben den beiden Marionetten zeigt diese erste Episode
Klaus Marschall in einer Gastrolle. Aber auch
Heidi Weber (Miss Germany 1972) als Kellerin im Biergarten des
Gasthauses Lenzhalde.
Episodentitel (Erstausstrahlung - Laufzeit):
1. Folge: Was ist Luft ?
(Do., 19.10.1972 • 17:05–17:30 Uhr • 23′40″)
»Luft ist nichts!« behauptet da doch einer steif und fest. Das kann die Luft freilich nicht auf sich sitzen lassen und stibitzt dem unverschämten Luftverleugner kurzerhand durch einen Windstoß den Hut. Während der grüngewandete kleine Herr mit gezwirbeltem schwarzen Schnurrbart die Verfolgung seiner Kopfbedeckung aufnimmt, übernimmt sein kleiner rundlicher Kollege im roten Pullover die undankbare Aufgabe nachzuweisen, dass Luft sehr wohl etwas ist. Was wären schließlich ein Fahrradreifen, ein Papierdrache und eine Mundharmonika ohne Luft? Platt, fluguntauglich und stumm!
In einem Labor erfährt der schließlich bekehrte Zweifler zudem, dass man die Gase der Luft auch verflüssigen kann, und was man mit erhitzter oder abgekühlter Luft so alles anstellen kann.
Figuren und Sprecher:
Produktionsdaten:August 1972: das Drehbuch ist fertig
01.09.1972: Tonaufnahmen
1
02.09.1972: Drehortbesichtigung
03.–08.09.1972, je vormittags ab 08:00 Uhr: Filmaufnahmen in Augsburg
2

Zwei kleine Herren grübeln über der Frage »Was ist Luft?«
[© Hessischer Rundfunk, Screenshot]

Luft ist es, die den Drachen fliegen lässt.
[© Hessischer Rundfunk, Screenshot]

In einem Labor wollen der Professor und der Besserwisser einige Versuche beobachten.
[© Hessischer Rundfunk, Screenshot]

Sepp Strubel unterstützt die beiden Puppen bei ihrer Suche nach Antworten und bläst Luft in einen Ballon.
[© Hessischer Rundfunk, Screenshot]

Ein Ballon ganz anderer Art war die Montgolfière, der erste Heißluftballon der Weltgeschichte.
[© Hessischer Rundfunk, Screenshot]

Der richtige Hut – der falsche Kopf! Im Biergarten bestückt der Wind den Kopf
Herbert Meyers mit einer arg klein geratenen Kopfbedeckung.
[© Hessischer Rundfunk, Screenshot]

Selbstgespräch? –
Herbert Meyer und
Manfred Jenning weisen den beiden Puppen die Richtung, in die der Hut verschwunden ist.
[© Hessischer Rundfunk, Screenshot]

Der Hut kommt weit herum …
[© Hessischer Rundfunk, Screenshot]

Zurück im Labor ‐ samt Hut ‐ untersuchen die beiden Herren die Wirkung von verflüssigtem Sauerstoff …
[© Hessischer Rundfunk, Screenshot]

… und beschließen
Sepp Strubels Mittagessen damit einzufrieren.
[© Hessischer Rundfunk, Screenshot]
Kritiken/ Pressestimmen:Augsburger Allgemeine, 11.09.1972, Brita Drexel:
Marionetten debattieren fürs Fernsehen
Puppen-Einstein lehrt Luftiges
Hessischer Rundfunk auf Motivsuche – »Magazin für Kinder« wird noch im Herbst gesendet
Zu neuen TV-Ehren kommen dieser Tage zwei Marionettenfiguren aus der Augsburger Puppenkiste. Das hessische Fernsehen, mit dem das Augsburger Marionettentheater eine alte Freundschaft verbindet, dreht in der Fuggerstadt gerade den ersten Teil einer neuen Sendereihe, eines »Magazins für Kinder«.
Stars sind zwei namenlose Puppen am Schnürl, die Naturwissenschaftliches, amüsant verpackt, demonstrieren. Ein Mini-Einstein mit weißem Kraushaar in ein feuerrotes Mohairwämslein gesteckt, debattiert mit seinem spindeldürren Kollegen im ziehharmonikafaltigen giftgrünen Frack über das große Thema »Luft«.
Dazwischen werden Experimente im Labor und einige Tricks eingeblendet. Der Gag der ersten Aufnahme ist ein Hütlein, das an den ersten Drehort, in den bayerischen Biergarten des Gasthauses »Lenzhalde« geweht wird.
Trotz sommerlicher Temperatur und gleißenden Scheinweferlichts braucht die Mannschaft der Marionettenbühne nicht zu schwitzen. Der Spielersteg wurde unter schattigen Kastanien aufgebaut.
Regisseur Sepp Strubel (Theaterfreunde habe ihn als Schauspieler am Stadttheater sicher noch in Erinnerung) gibt die Regieanweisungen für die Rahmenhandlung, in der auch für Miss Germany 72, Heidi Weber, eine kleine Rolle abfällt. Als propere »Zenzi« im fotogenen türkisfarbenen Dirndl bringt sie mit schäumenden Maßkrügen bayerische Bierstimmung ins Bild.
Was den Wahl-Augsburger Sepp Strubel bewogen hat, die Lechmetropole als Drehort zu wählen, sind – wie kann es anders sein – die malerischen Winkel und stimmungsvollen Motive in dieser Stadt.
Der 30-Minuten-Streifen in Farbe wird voraussichtlich am 19. Oktober über die Mattscheibe flimmern.